Februar 2014


Parnia / Young: Der Tod muss nicht das Ende sein

Dr. Sam Parnia / Josh Young:
Der Tod muss nicht das Ende sein. - Erfahrungsberichte eines Reanimationsmediziners

Scorpio Verlag: ISBN 978-3-943416-36-71

Tolles Buch, das die physiologischen Ereignisse im Körper, besonders im Gehirn, erklärt, die beim Sterben vor sich gehen.

Parnia zeigt auf, welche Fehler heute immer noch bei der Reanimation gemacht werden, weil Ärzte die aktuellen Richtlinien und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Wiederbeleben nicht kennen oder aus Misstrauen nicht anwenden. Menschen könnten heute nach einer drastisch längeren Phase ohne Herzschlag wiederbelebt werden als man dies vor zehn Jahren noch für möglich gehalten hätte. Dennoch stünden - so der Autor - die meisten Ärzte auf dem medizinischen Wissensstand der 1970er Jahre und so komme es zu unzähligen unnötigen Todesfällen in den Tagen und Wochen nach der eigentlichen Reanimation.

Parnia geht auch auf die Nahtoderlebnisse ein, von denen erfolgreich Reanimierte teilweise berichten. Er meldet Zweifel an der Vergiftungs-, Glaubens- oder Halluzinationstherie an und begründet diese medizinisch und kulturell. (Die Berichte sind wohl weltweit, alters- und religionsübergreifend stets ähnlich. Einige Erlebnisse und Beobachtungen der Patienten ließen sich derzeit rational gar nicht erklären...)

Leider suggeriert die Covergestaltung ein stark esoterisches Buch, das es ausdrücklich nicht ist. Parnia interpretiert und wertet die Erlebnisse nicht, er bewertet nur die medizinischen Theorien dazu und zeigt auf, dass es eines neuen wissenschaftlichen Fundaments braucht um die Beobachtungen zu erklären.